Patientenbefragung durch die Krankenkassen

Sehr geehrte Patienten,

wir als Praxis begrüßen generell eine Qualitätsüberprüfung, wenn sie fair und transparent abläuft.

Das scheint zurzeit jedoch oft nicht der Fall zu sein:

Patienten werden bei der Befragung von den Kassen gebeten, keine Rückfragen an den Therapeuten zu richten, angeblich „damit der Verwaltungsaufwand für die Therapeuten vermindert und der Arbeitsablauf nicht gestört würde“. Das ist nur ein Vorwand, um einen Austausch bei Unklarheiten zu verhindern.

Bitte „stören“ Sie uns und informieren Sie uns über solche Befragungen! Fragen Sie bei Unklarheiten nach (z. B. Terminunklarheiten, irrtierende Fragen, Fragen zur Behandlung oder zur Heilmittelrichtlinie und den gesetzlichen Behandlungsvorgaben)

Es werden telefonisch „Suggestivfragen“ oder Fangfragen gestellt, die eine andere Antwort, als die gewünschte, nicht zulassen.

Bitten Sie Ihre Krankenkasse um einen schriftlichen Fragebogen, weil gerade Aussagen am Telefon oft in der gewünschten Form umformuliert niedergeschrieben werden.

Folge für therapeutische Praxen:
Oft werden Unklarheiten oder kleinste Unstimmigkeiten in den Patientenbefragungen genutzt, um die Praxen mit fiktiven horrenden Regressforderungen zu konfrontieren. Dabei geht es anscheinend darum, möglichst viele vermeintliche Übeltäter bei den Therapeuten zu finden. „Auffällige“ Praxen werden mit der Drohung einer Anklage verunsichert, um Geld herauszupressen, denn oft wird den Praxen dann unter der Hand ein Deal (Vergleich) mit der Kasse angeboten um ein (klärendes) Gerichtsverfahren zu umgehen.

Praxen haben das hier Problem, dass sie zunächst weder die „Aussagen“ noch die „Beweise“ kennen und gar nicht konkret zu den erhobenen Vorwürfen Stellung beziehen können. Es wird ihnen sofort mit einem langwierigen und teuren Rechtsverfahren und mit dem Verlust der Kassenzulassung gedroht, wenn sie nicht zahlen wollen.

Wir sind gegen Betrug im Gesundheitswesen! Aber wir wollen nicht mit unfairen Mitteln in die Rolle eines Übeltäters geschoben und abgezockt werden!

Unsere Bitte an Sie:
Informieren Sie uns über die Befragung. Fragen Sie bei Unklarheiten sofort bei uns nach. Sie dürfen uns „stören“!
Lassen Sie sich nicht auf Fangfragen und Suggestivfragen ein, besonders nicht auf telefonische Fragen.
Beantworten Sie nur Fragen, die eindeutig und verständlich formuliert sind. Fragen Sie bei Fachausdrücken nach!
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, wenn Sie sich bei der Beantwortung einer Frage unsicher sind, oder sich nicht genau erinnern können.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe
Ihr Praxisteam